Warum Mitarbeiter:innen nicht mit deinen Social Media-Inhalten interagieren – und was du dagegen tun kannst.
Dein Unternehmen hat 5.000 Mitarbeiter:innen, aber dein LinkedIn-Post erhält nur 5 Likes. Das ist eine Engagement-Rate von 0,1% – eine Zahl, bei der es sich lohnt näher hinzusehen.
Kleine Zahl – große Wahrheit
Diese scheinbar kleine Zahl verbirgt eine viel größere Wahrheit: Sie spiegelt die Verbundenheit – oder die Nicht-Verbundenheit – der Mitarbeiter:innen mit ihrem Unternehmen wider. Deutlich erkennbar an der Interaktion auf Social Media:
„Liken“ Mitarbeiter:innen die Inhalte ihres Unternehmens? Sprechen sie authentisch, positiv und herzlich über das Unternehmen? Fühlen sie sich innerlich verbunden und stehen sie mit echter Loyalität hinter dem Unternehmen? Sind sie bereit, das Unternehmen – z.B. mit einem Like – zu unterstützen?
Wenn dieses grundsätzliche „I like you“ nicht gegeben ist, zeigt sich das in den sozialen Medien ebenso, wie in einer gedämpften Leistungsfreude, einer gefühlten „Unverbindlichkeit“ in den Teams und einer verminderten Qualitäts- & Ergebnisorientierung.
Ich spreche in solchen Fällen von „Dis-Engagement“: ein Zustand, der oft wenig bemerkt wird, aber das Potenzial hat, einem Unternehmen ernsthaften Schaden zuzufügen. Fällt er auf, liegt meist schon vieles im Argen.
Damit es nicht so weit kommt, ist für eine erfolgreiche Unternehmensführung wesentlich, die Indikatoren für Verbundenheit und Engagement im Blick zu halten.
„Say, Stay, Strive“ – drei Schlüssel-Indikatoren für Verbundenheit und Engagement
Ja, Verbundenheit und Engagement lässt sich messen: mit den Schlüssel-Indikatoren Say, Stay und Strive.
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- Say: Wie sprechen die Menschen über die Organisation?
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- Stay: Wie lange bleiben Mitarbeitende?
(Fluktuation und Krankenstände)
- Stay: Wie lange bleiben Mitarbeitende?
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- Strive: Wie motiviert und engagiert sind sie?
(Extra-Mile versus Präsentismus)
- Strive: Wie motiviert und engagiert sind sie?
Say lässt sich gut in den sozialen Medien beobachten. Wenn Mitarbeiter:innen regelmäßig mit den Inhalten des Unternehmens interagieren, dann ist das ein klares Signal dafür, dass sie mit dem Unternehmen verbunden sind.
Wenn diese „Likes“ aber ausbleiben, kann das ein deutliches Anzeichen für fehlendes Engagement sein – und zwar nicht nur auf Social Media, sondern auch im realen Leben.
Ein Like, ein Kommentar, ein Share – das sind kleine, aber wichtige Zeichen dafür, dass Mitarbeiter:innen nicht nur „dabei sind“, sondern mit Leidenschaft hinter dem Unternehmen stehen und die gemeinsame Botschaft in die Welt tragen wollen.
Von Dis-Engagement zu echter Verbundenheit – Vertrauen ist die Währung des Wandels
Die drei Indikatoren „Say, Stay & Strive“ können durch eine Kultur des Vertrauens aktiviert werden. Dies belegen die Untersuchungen des Great Place To Work® Instituts: seit 40 Jahren zeigt sich in der weltweiten Befragung von 100tausenden Mitarbeiter:innen, dass sich Menschen dann engagieren, wenn sie „denen vertrauen für die sie arbeiten, Freude an der Zusammenarbeit mit anderen haben und stolz sind auf das was sie tun“ – so die Definition von Great Place To Work, die einen Arbeitgeber mit ausgezeichneter Unternehmenskultur beschreibt.
Vertrauen säen – Verbundenheit ernten!
Vertrauen wird erlebt, wenn sich Mitarbeiter:innen wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen, wenn sie eingebunden sind und wirksam durch ihre Arbeit und Leistungen sein können. Die Führungskräfte der Organisation sind dabei der zentrale Hebel: wenn sie Vertrauen säen, wird das Unternehmen Verbundenheit ernten.
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- Führungskräfte, die nicht nur Aufgaben übertragen, sondern auch die Möglichkeit geben, sich persönlich und emotional mit der Mission und den Zielen des Unternehmens zu verbinden.
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- Führungskräfte, die sich wirklich für ihre Mitarbeiter:innen interessieren, ihre Bedürfnisse verstehen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen.
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- Führungskräfte, die gelernt haben, ein Umfeld zu schaffen, in dem Vertrauen und Kommunikation an erster Stelle stehen und jedem Mitarbeitenden das Gefühl geben, ein unverzichtbarer Teil des Teams zu sein.
Darüber hinaus besteht Vertrauen nur dann, wenn Führungskräfte als Vorbilder agieren, selbst mit Herz und Leidenschaft hinter der Vision des Unternehmens stehen und bereit sind, die Werte des Unternehmens nach außen zu tragen.
5000 Mitarbeitende und nur 5 Likes bedeutet nämlich auch, dass rund 700 Führungskräfte potentiell dis-engaged sind.
Praxis-Hacks für die erfolgreiche Umsetzung
Was wirklich zählt ist eine Kultur des Empowerments, in der Führungskräfte und Mitarbeiter:innen gleichermaßen Vertrauen erleben, gerne Verantwortung übernehmen und Freude daran haben, das Unternehmen nach außen zu vertreten.
Führungskräften empfehle ich drei Handlungsmaximen, die besonders starken Einfluss auf Engagement & Verbundenheit haben, umzusetzen:
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- „Be the change!“ Führungskräfte, die authentisch und mit echter Begeisterung sichtbar hinter der Vision und den Produkten des Unternehmens stehen, erzeugen einen unwiderstehlichen Sog, die eigene Begeisterung ebenfalls zu teilen.
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- „Tell them, how to contribute!“ Engagement scheitert oft daran, dass Menschen gar nicht wissen, was sie für jemanden oder eine Sache tun können. Mitarbeiter:innen müssen wissen, wie sie unterstützen können, ohne dass sie sich gezwungen fühlen.– sei es durch ein Like, das Teilen eines Posts oder eine Bewertung auf Kununu. Die Möglichkeit zur Beteiligung muss klar, einfach, unkompliziert, handlungsorientiert und immer freiwillig sein.
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- „Show their impact!“ Mitarbeiter:innen, die die eigene Wirksamkeit erleben und spüren, dass ihre Arbeit und ihr Engagement einen echten Unterschied für das Unternehmen und im Leben seiner Kund:innen macht, werden auch in Zukunft versuchen, einen positiven Beitrag zu leisten. Regelmäßiges Feedback, das Feiern von Erfolgen und positives Bestärken von Engagement & Arbeitsleistung sind effektive Werkzeuge dafür.
Fazit: Ein Like, Share oder Kommentar ist sichtbarer Ausdruck tief verwurzelter Verbundenheit. Unterschätze nie, wie wertvoll diese Gesten sind – und werde aktiv, wenn sie ausbleiben.
Möchtest du tiefer in dieses Thema eintauchen?
Melde dich gerne bei mir, wenn du eine Engagement-Strategie für echte Verbundenheit in deinem Unternehmen entwickeln möchtest.
Schau dir auch das aktuelle YouTube-Interview mit Ritchie Pettauer an – ab Minute 7 sprechen wir über Dis-Engagement und Employee-Advocacy auf Social Media:
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