Die Einzige sein – ein Privileg, eine Verantwortung und jede Menge Chance für uns alle

Als erfolgreiche Frau im Arbeitsleben ist man immer noch oft die Einzige oder eine von ganz wenigen. Als gut sichtbare, erfolgreiche Frau ist man meistens so etwas wie eine Sensation.

Zu oft  erreichen uns  noch Meldungen über „die erste Frau …“

  • Aitana Bonmati , die als erste Frau den Laureus Sports Awards 2024 gewinnt
  • Claudia Goldin (2023) die einzige von bisher drei Nominierten, die den Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften erhält
  • Roselyn Schweizer als erste Frau den Deutschen Gründerpreis verliehen bekommt.
  • Maryam Mirzakhani, die als erste Frau die Fields Medaille – die höchste Auszeichnung für Mathamatiker*innen gewinnt
  • Kathryn Bigelow, die 2009 als erste Frau einen Regieoscar verliehen bekommt. Es dauert weitere 11 Jahre bis Jane Campion, mit “The Power of the Dog” 2022 als eine weitere von drei Frauen den Regieoscar erhält.

Besonders alarmierend finde ich, dass – selbst bei diesen herausragenden Frauen mit ihren hervorragenden Leistungen – die Namen der „Ersten Frauen“ meist wenig bekannt sind. Oder wie viele der oben genannten Frauen sind dir bekannt?

Auch in den Führungsetagen begegnen uns immer wieder „die Erste“-Meldungen. Carola Richter ist erste Voestalpine-Vorständin, Barbara Frenkel erste Porsche-Vorständin,  Valerie Brunner ist erste RBI-Vorständin, um nur einige zu nennen, die hinter einer beschämenden Statistik stehen: ATX-Vorstände bestehen auch noch Anfang 2025 nur zu 11,8% aus Frauen.

Es geht auch anders – das gilt dann aber als Sensationsmeldung: „die Wiener Linien berufen Ende 2022 mit Alexandra Reinagl, Petra Hums und Gudrun Senk als erstes großes Verkehrsunternehmen und einer der größten Wiener Arbeitgeber eine weibliche Dreier-Geschäftsführung“.

Aber nicht nur in der Wirtschaft sind Frauen an der Spitze die „Besonderheit“, sondern auch in den meisten anderen Lebensbereichen wie z.B. der Wissenschaft oder der Kunst und Kultur.

Die Aufholjagd

Wir Frauen sind mitten in einer gewaltigen Aufholjagd – wir holen Jahrhunderte auf. Die Frauen, die heute gestalten, gehören zur ersten, zweiten oder höchstens dritten Generation, die über ein eigenes Konto verfügt und frei entscheiden kann, ob und was sie arbeiten möchte. Wir sind mit hohem Tempo auf der Überholspur unterwegs und haben bereits enorme Fortschritte gemacht.

Und doch geht diese Aufholjagd viel zu langsam und betrifft zu viele Bereiche. Als gestaltende Frauen sind wir mit einem anspruchsvollen, oft kräftezehrenden Alltag konfrontiert. Unsere Wege sind längst nicht so geebnet wie die der Männer, die über Jahrhunderte hinweg von bestehenden Strukturen profitiert haben. Das erschwert es, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten – denn die Regeln werden immer noch von einer mehrheitlich männlich dominierten Ordnung festgelegt.

Die Last der Vorreiterin

Jede Frau, die an irgendeiner Stelle „die Erste“ oder „eine der wenigen“ ist, verdient Respekt und unsere volle Unterstützung. Wir alle haben es in der Hand, gestaltende und erfolgreiche Frauen sichtbar zu machen, sie zu stärken und zu fördern. Denn je mehr Frauen in führenden Positionen selbstverständlich werden, desto leichter wird es für uns alle, unseren Erfolg auf eine authentisch weibliche Weise zu leben.

Der geringe Anteil von Frauen an der Spitze hat einen kleinen Vorteil: In Bereichen, in denen wir noch unterrepräsentiert sind, fallen wir umso mehr auf. Diese Aufmerksamkeit ist eine Chance – und es liegt an uns, sie klug zu nutzen.

Als Vorreiterinnen tragen wir eine große Verantwortung für all jene, die nach uns kommen. Diese Verantwortung bedeutet, der Welt zu zeigen, dass Frauen in jeder Position genau richtig sind. Und es bedeutet, zu beweisen, dass Frauen – egal wo sie stehen – ihre Aufgaben nicht nur mit Kompetenz, Weitsicht und Konsequenz erfüllen.

Female Empowerment ist unsere gemeinsame Aufgabe

Man könnte fast sagen: Es ist unsere Pflicht als Frauen, die wir über Kraft und Möglichkeiten verfügen, die Welt Tag für Tag ein Stück weiblicher zu gestalten. Es gibt noch so viel aufzuholen und unzählige Wege für Frauen zu ebnen. Jede von uns ist ein Vorbild – und jede von uns braucht weibliche Vorbilder. Sichtbarkeit und innere Sicherheit gehen Hand in Hand: Je mehr erfolgreiche Frauen wir erleben, desto mehr trauen wir uns selbst zu – und desto mehr wird Frauen insgesamt zugetraut.

Allein deshalb lohnt es sich, die Herausforderungen des Alltags anzunehmen, denn jeder individuelle Erfolg trägt zum kollektiven Fortschritt bei. Suchen wir aktiv nach Möglichkeiten, Frauen sichtbar zu machen – uns selbst ebenso wie andere. Reichen wir einander die Hand, unterstützen und ermutigen uns gegenseitig.

In meinem Buch „Der Power Effekt“ habe ich diesen Gedanken in Anlehnung an Simone de Beauvoir so zusammengefasst:
👉 „Ein gutes, selbstbestimmtes Leben liegt in deiner Hand. Gemeinsam kämpfen wir für das gute Leben für jede von uns.“

Das ist auch die Idee hinter meinem Women4Women-Programm: Wenn jede von uns für ihre eigene Sichtbarkeit und Stärke sorgt, haben wir gemeinsam die Kraft, einander Türen zu öffnen und Großes zu erreichen. So bringen wir uns selbst und einander kraftvoll voran.

Wie ist es bei dir?

Wo bist du die Erste, Einzige oder eine von wenigen? Wie hat sich das für dich angefühlt? Was hat dir geholfen, dich in dieser Position zu behaupten? Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen und Erfolgsstrategien mit meiner Community teilst – gerne namentlich oder anonym. Schreib mir einfach!

Apropos Sichtbarkeit:

Am 24. Januar 2026 startet mein nächstes Women4Women-Programm. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment für dich, um im Austausch mit anderen inspirierenden Frauen neue Kraft und Impulse für deine Karriere zu sammeln. Wenn dich das anspricht, freue ich mich auf deine Nachricht: nathalie.karre@accelor.at

Was du lernen kannst:

💡 Lass dich nicht abschrecken, wenn du die einzige oder eine der wenigen Frauen in Meetings, Gremien oder Führungsfunktionen bist. Nutze die Bühne, Aufmerksamkeit und Gestaltungsmöglichkeit.

💡 Zeig deine Leistungen – und zieh andere Frauen mit! Je mehr Frauen sichtbar sind, desto besser.

💡 Erzähl von deinen Erfolgen! Damit nimmst du anderen Frauen die Angst, sich nicht behaupten zu können. Jeder Erfolg, den du teilst, eröffnet Perspektiven und zeigt, wie viel Erfolg „in Weiblich“ möglich ist.

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Nathalie Karré

Ich bin Unternehmerin, Organisationsentwicklerin und  Female Empowerment Aktivistin.

Meine Leidenschaft ist es, Menschen und Organisationen auf ihrer Reise „From Good to Great“ zu begleiten. Ich liebe es, Potentiale zu entdecken, Selbstvertrauen zu fördern und Menschen zu ermutigen. In der Umsetzung unterstütze ich, Ziele kraftvoll und konsequent zu verfolgen und Erfolge zu feiern.

Insbesondere stehe ich Frauen zur Seite, ihre Karriere, ihren Erfolg und ihr Leben kraftvoll und selbst bestimmt in die Hand zu nehmen und für sich und ihre Anliegen sichtbar zu werden.

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