Heute erfährst du, warum wir bei Frauen genau richtig sind, wie sehr das oft noch nicht wahrgenommen wird – und wie du selbst den Scheinwerfer auf die Kraft und Erfolge von Frauen richten kannst.
Wie oft fühlst du dich genötigt, deine Kompetenz beweisen zu müssen?
Weil sie dir abgesprochen, zur Seite geschoben, klein geredet oder überhaupt nicht wahrgenommen wird?
„Kann ich mit jemand Kompetenten sprechen?“
ist eine dieser Fragen, die viele Frauen immer noch – direkt oder indirekt – gestellt bekommen.
Erst kürzlich habe ich nach meiner Keynote „Wer auf Frauen setzt, setzt auf Erfolg“ erschreckende Beispiele von anwesenden Frauen gehört. Es sind die Erfahrungen von:
- einer profilierten Asset Managerin, an der Kunden vorbeigehen, um vom männlichen Junior beraten zu werden
- einer renommierten Ärztin, die gefragt wird, wann der Herr Doktor endlich kommt
- einer Technikerin mit der höchsten Erfahrung im Team, der vom Lieferanten gesagt wird: „Das erkläre ich Ihnen nicht – Sie würden es ohnehin nicht verstehen.“
Frauen müssen ihre Fähigkeiten häufig beweisen, wenn sie als fachlich kompetent wahrgenommen werden wollen. So oft, dass dies sogar zum Automatismus werden kann – ein Muster, in dem sich Frauen vorauseilend rechtfertigen und erklären, warum sie etwas besonders gut können.
Ja, bei Frauen bist du richtig!
Es ist absurd, wie sehr Frauen nach wie vor Kompetenzen abgesprochen werden. Und das, obwohl:
- ein 30 % höherer Frauenanteil in der Geschäftsleitung für eine um 15 % bessere wirtschaftliche Performance des Unternehmens sorgt,
- frauengeführte Start-ups 10 % mehr kumulativen Erfolg über fünf Jahre erbringen und für jeden investierten Euro zusätzliche 67 Cent Gewinn – also eine 2,5-fach höhere Rendite – erwirtschaften,
- weniger Preisblasen in Kapitalmärkten entstehen, an denen Fondsmanagerinnen aktiv sind,
- Female Leaders für ein besseres Arbeitsumfeld, eine konstruktivere Unternehmenskultur und ein kooperativeres Miteinander sorgen,
- und sogar Chirurginnen geringere postoperative Komplikationen (-5 %) und eine geringere postoperative Sterblichkeit bewirken.
Diese Zahlen machen deutlich:
Wir alle gewinnen, wenn mehr Frauen gestaltend aktiv sind – weil ihre Kompetenzen gesehen werden.
Einer der Gründe für die fehlende Anerkennung weiblicher Kompetenzen ist die mangelnde Sichtbarkeit weiblicher Leistungen. Leistungen, die übersehen und aberkannt, manchmal sogar einfach geklaut werden. Aber auch Leistungen, die Frauen selbst kleinreden oder gar nicht erwähnen. Frauen, die ihr Licht unter den Scheffel stellen, sprechen eher darüber, was sie nicht können, was noch fehlt oder was nicht ganz perfekt ist, anstatt ihre Talente in den Vordergrund zu rücken. So verlieren sie Kraft – vor sich selbst und vor anderen.
Erfolg in weiblich bedeutet, weibliche Stärken, Fähigkeiten und Talente sichtbar zu machen und zu teilen.
Ja, wir wollen Frauen sehen!
Über eine stärkere Sichtbarkeit weiblicher Leistungen können wir alle zur dringend nötigen Veränderung beitragen – individuell genauso wie in unseren Netzwerken, Unternehmen und jeglichen Tätigkeitsfeldern, in denen wir aktiv sind.
Wir können:
- uns für Karrieren und Leistungen von Frauen interessieren und ihre Stärken, Talente und vorhandene Kompetenzen wahrnehmen,
- Frauen und ihre Leistungen vor den Vorhang holen, ihren Erfolgen mehr Bühne geben und insgesamt gestaltende Frauen stärker ins Blickfeld rücken – uns selbst eingeschlossen,
- Vorreiterinnen, prägende Frauen und weibliche Vorbilder in Form von Bildern, Präsentationen, Zitaten usw. in unseren Büros und Unternehmen zeigen,
- Verantwortliche in Unternehmen auf die Wichtigkeit der Sichtbarkeit weiblicher Erfolge aufmerksam machen und Vorschläge bringen, wie das Unternehmen Frauen stärker in den Vordergrund stellen kann – oder dies selbst umsetzen, wenn wir an den Hebeln sitzen.
Gerade diejenigen von uns, die darüber entscheiden, was wichtig genommen wird, können ihre Gestaltungsmacht nutzen, um die fehlende Sichtbarkeit weiblicher Leistungen auszugleichen. Sensibilität für ungleiche Startpositionen steigern. Arbeitsbedingungen schaffen, die unterstützend für unterschiedliche Lebensumstände von Frauen sind. Frauen ermöglichen, mit Female Empowerment in Kontakt zu kommen – sei es in einem internen Netzwerk, einer einschlägigen Weiterbildung, einer Mentoring-App wie VIORA oder in Form einer Female Empowerment Keynote, die du ins Unternehmen holst.
Nicht zuletzt können wir einen respektvollen Umgang mit Frauen und weiblichen Lebenswelten einfordern. Indem wir dagegenhalten, wenn schlecht über Frauen gesprochen wird – egal ob über eine bestimmte Frau oder Frauen im Allgemeinen. Wenn Frauen ausgegrenzt oder als weniger geeignet dargestellt werden. Jeder Schritt in Richtung positiver weiblicher Sichtbarkeit bringt uns gemeinsam voran. Jede Frau, die durch mehr Sichtbarkeit gestärkt wird, hat mehr Kraft, eine andere zu stärken. So wird die gegenseitige Unterstützung für mehr weibliche Sichtbarkeit zu einer Verbindung und Kraftquelle zwischen uns Frauen – genährt von jeder Einzelnen von uns.
Ja, wir Frauen – wir sind richtig!
Was du lernen kannst:
Gehe proaktiv auf Frauen in deinem Umfeld zu und frage nach ihren Kompetenzen und Leistungsangeboten.
- Bevorzuge Frauen als Expertinnen und teile deine positiven Erfahrungen. Jede Frau, die mit ihrer Expertise vor den Vorhang geholt wird, stärkt uns alle.
- Konzentriere dich auf deine eigenen Stärken, Kompetenzen und Talente und stelle diese ins Rampenlicht. Erzähle vom Impact deiner Leistungen fürs Unternehmen, bring dich offensiv ins Spotlight und werde so zu einem der Role Models, die wir alle für mehr Erfolg in weiblich dringend brauchen.